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{"path":"LF3-Netzwerke/500 IT-Technikkomponenten_Verkabelung_PK.pdf","text":"1 Kompetenzzentrum Digitale Bildung IT-Leitfaden IT-Technikkomponenten Strukturierte Verkabelung¹ Unter strukturierter Verkabelung, die auch als universelle Gebäudeverkabelung oder universelle Kommunikationsver- kabelung angegeben wird, versteht man eine anwendungsneutrale Verkabelung für Daten und Kommunikationsverbin- dungen.² Diese Verkabelung muss den Zugang zum Internet und die verschiede- nen Datentransfers im Verwaltungs- so- wie Schulnetz aber auch zwischen bei- den Netzwerken ermöglichen. Dadurch werden Zugriffe auf gemeinsame Daten in diesen Netzwerken wie Anwendungs-, Arbeitsdaten, Applikationen, Bild- und/ oder Tonmedien sowie der Zugriff auf Websites, Lernplattformen und weitere Cloudanwendungen, die zeitgleich von unterschiedlichen Nutzerzahlen erfolgen können, ermöglicht. Deshalb muss die Da- tenkabel-Infrastruktur diese unterschied- lichen hohen Datenmengen verlust- und verzögerungsfrei transportieren können. Das gilt auch für bestehende Datenkabel- trassen. Es ist dringend empfohlen, die- se durch eine Fachfirma hinsichtlich der Übertragungsraten prüfen zu lassen. Die Verkabelung für eine Breitbandan- bindung beginnt mit dem Breitbandan- schluss. Dieser wird von einem Telekom- munikationsunternehmen bereitgestellt. Aus Sicht der Schule wird ein „technischer Anschluss“ im Hausübergabepunkt bereit- gestellt. Dabei ist darauf zu achten, dass der Anschluss technologisch neutral ein- gerichtet und nicht nur für einen Provider ausgelegt ist. Das bietet eine größtmögli- che Flexibilität und Zukunftssicherheit. Innerhalb des Schulgebäudes bzw. des Schulgeländes (Campus) sollte eine moderne strukturierte Verkabelung so ausgelegt sein, dass sie auch für die Ge- bäude- und Gebäudeleittechnik genutzt werden kann. Für diese Nutzung muss be- achtet werden, dass die Verkabelung aus- reichend dimensioniert ist. Es gibt heute keine unterschiedliche Verkabelung mehr für Lautsprechersysteme (für Durchsagen) und andere Datenübertragungssysteme. Die ausreichend große Dimensionierung ist auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von enormer Wichtigkeit und muss eine Reserve beinhalten. Im Strombereich ist zum Beispiel nach Norm immer mindes- tens 30 % Reserve für weitere Komponen- ten vorzuhalten. Dieses Minimum sollte auch im EDV Bereich eingehalten werden, für den Fall, dass neue Komponenten ein- gebaut werden oder die Anlage erweitert wird. Die zu transferierenden Datenmen- gen steigen seit Jahren enorm an. Ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht in Sicht. Eine heute ausreichende Verkabe- lung wird vermutlich in zwei Jahren nicht mehr den dann vorherrschenden An- forderungen entsprechen. Deshalb ist zu empfehlen, die bestehende Verkabelung durch eine Fachfirma hinsichtlich ihrer Belastbarkeit (maximale Übertragungsra- ten in verschiedenen Nutzungsszenarien) prüfen zu lassen und den Ausbau der Ver- kabelung für zukünftige Anforderungen zu planen. Diese Aufrüstungen sollten mit Glasfaser umgesetzt werden, da nur diese Technologie sehr hohe Bandbreiten er- möglicht. Die ausreichend große Dimensionierung der Verkabelung ist auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit von enormer Wichtigkeit. ² https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturierte_Verkabelung [Zugriff: 14.02.2022] ¹ Als Vorlage und Unterstützung wurde für diesen Artikel u.a. die VDE 50173 herangezogen. 2 Kompetenzzentrum Digitale Bildung • IT-Leitfaden Vor Jahren reichte ein Telefonkabel (J-Y(ST)Y) aus, da nur Telefonanwendun- gen benutzt wurden. Heutzutage ist es empfehlenswert, bei Neuinstallationen Datenkabel der Kategorie Cat 7 oder hö- her zu verwenden. Diese erlauben eine Übertragungsrate von 10 Gbits/s oder mehr. Wenn das Kabelnetzwerk nicht nur für die reine Datenübertragung genutzt werden soll und geplant ist Access Points in das Netzwerk zu integrieren, dann kann die Verlegung von Hybridkabeln empfoh- len werden. Diese Kabel führen sowohl eine Glasfaser (für eine hohe breitbandige Datenübertragung) als auch eine Kupfer- leitung, mit der Access Points mit Strom versorgt werden können. Das spart die aufwändige Nachrüstung des Stromnet- zes für die Versorgung von Access Points. Die Struktur einer Verkabelung Diese Struktur einer Verkabelung basiert auf der Unterscheidung von drei Ebe- nen. Vom Provideranschluss ausgehend können über verschiedenen Distanzen Gebäude angeschlossen werden. Diese Verkabelung wird unterirdisch im Schul- gelände gezogen, z.B. als Campusnetz. Primärverkabelung Dieses gebäudeübergreifende Netz wird typischerweise mit Glasfasertechnik ge- baut und wird als Primärverkabelung be- zeichnet. Die Primärverkabelung endet in einem Gebäudeverteiler. Sekundärverkabelung Von jedem Gebäudeverteiler wird ein Netz in jede Etage geführt. Diese vertika- le, stockwerkübergreifende Vernetzung sollte ebenso in Glasfasertechnik ausge- führt werden. Tertiärverkabelung Von den einzelnen Etagenverteilern wer- den alle Räume einer Etage an das Netz- werk angeschlossen und von dort aus alle zu erschließenden Arbeitsplätze, Access Points etc. Die Arbeitsplatzverkabelung kann mit Kupfer Cat7 ausgeführt werden, während für die Anschlüsse von Access Points dringend der Ausbau mit Glasfaser in Hybridvariante empfohlen wird. Hinweise für die Planung einer strukturierten Verkabelung Bereits bei der Planung sind folgende Punkte zu beachten, da diese später nur mit sehr hohem Aufwand korrigiert wer- den können: 1. Kabel müssen entsprechend der Län- ge und Funktion ausgewählt werden. Ab einer Länge von 90 m kann kein Kupfer- Datenkabel mehr verwendet werden. Hier muss zwingend ein LWL-Kabel (Lichtwel- lenleiter) verwendet werden. 2. Die Umgebungseigenschaften müssen betrachtet werden (Temperatur, evtl. Störquellen wie Stromkabel, usw.). Kupferkabel können durch elektrische Felder gestört werden. Deshalb ist eine Verlegung zusammen mit Stromleitungen unzulässig (mindestens 10 cm Abstand). Auch haben Kabel bestimmte Eigenschaf- ten bezüglich Temperatur [elektrische Leitfähigkeit]. Sie dürfen nicht an Hei- zungsrohren oder auf Kaminen verlegt werden. 3. Anforderungen an Schnittstellen inner- halb des Netzwerkes müsen eindeutig de- finiert werden. Tertiärverkabelung Sekundärverkabelung Hauptverteiler Hausübergabepunkt Primärverkabelung Breitbandanschluss (Provider) Gebäudeverteiler Kompetenzzentrum Digitale Bildung • IT-Leitfaden Kontakt E-Mail: info@kompetenzzentrum-digitale-bildung.de Fon +49 30 22 183-0 Fax +49 30 22 183-1199 www.kompetenzzentrum-digitale-bildung.de Eine Initiative der atene KOM GmbH Invalidenstraße 91 10115 Berlin 4. Bauliche Gegebenheiten wie Gebäude- art, tragende bzw. Leichtbauwände, Flucht- wege müssen berücksichtigt werden. Ebenso können Schulgebäude vollständig oder teilweise unter Denkmalschutz ste- hen. Hier muss mit dem Denkmalschutz- amt zusammengearbeitet werden. Es ist vorzeitig zu klären, in welchen Wän- den schon eine Kabelverlegung vorberei- tet ist. Ist das nicht der Fall, müssen Ka- belwege-/trassen neu eingerichtet und entsprechend gesichert werden. Hierbei sind auch die höheren Brandschutzanfor- derungen umzusetzen. 5. Ermöglichung der einfachen Erweiterung und Austauschbarkeit von Komponenten Für die neu zu verlegende Datenverkabe- lung sollten ausreichend dimensionierte Kabelwege geplant werden. Dazu kön- nen, je nach baulicher Ausgangssituation, Kanäle, Rohre oder Pritschen verwendet werden. In Serverschränken muss aus- reichend Platz vorhanden sein, um Kabel inkl. der Kabelreserven und die benötig- ten technischen Komponenten unterzu- bringen. Kabelreserven sollten an beiden Enden vorhanden sein. 6. Ermöglichung einer einfachen Störungs- behebung Die Verwendung von Kabelkanälen, -ver- rohrungen usw. ermöglicht einen einfa- cheren Zugang, um ggf. Kabelauszutau- schen, zu reparieren oder zu ergänzen. Weitere Informationen Die strukturierte Verkabelung basiert auf den nachfolgenden Normungen: ͧ DIN VDE 0100-723 (VDE 0100-723): 2005-06 Errichten von Niederspannungsanlagen - Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art ͧ DIN VDE 0100-718 (VDE 0100-718): 2014-06 Errichten von Niederspannungsanlagen ͧ DIN EN 50565-1 (VDE 0298-565-1): 2015-02 Kabel und Leitungen Leitfaden für die Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen mit einer Nennspannung nicht über 450/750 V (UO/U) ͧ DIN EN 50173-6 (VDE 0800-173-6): 2018-10 Informationstechnik Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen ͧ DIN EN 50173-2 (VDE 0800-173-2): 2018-10 Informationstechnik Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen ͧ DIN EN 50173-1 (VDE 0800-173-1): 2018-10 Informationstechnik Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen ͧ DIN EN 50174-1 (VDE 0800-174-1): 2018-10 Informationstechnik Installation von Kommunikationsverkabelung ͧ DIN EN 50174-2 (VDE 0800-174-2): 2018-10 Informationstechnik Installation von Kommunikationsverkabelung 7. Gewährleistung der nachfolgenden Anforderungen an Standorte für Server: Leichte Zugänglichkeit zu allen relevanten Punkten im Netzwerk (Serverschrank, An- schlussdosen usw.). Darüber hinaus muss Folgendes sicher gestellt sein: ͧ Physikalischer Schutz (separater Raum, abschließbar, etc.) ͧ Ausreichende Kühlung ͧ Unterbrechungsfreie Stromversorgung ͧ Datenschutz und Datensicherheit","libVersion":"0.3.2","langs":""}